Mastitiden sind zusammen mit Fruchtbarkeitsproblemen die häufigsten und kostenintensivsten Erkrankungen der Milchkühe. Die Folgen davon sind wirtschaftliche Verluste, vorzeitige Abgänge, gesteigerter Medikamenteneinsatz und Arbeitsaufwand innerhalb des Betriebes. Laut DVG liegen die Kosten einer Mastitis bei 300 € pro Tier und Jahr.
Die Mastitis ist eine Entzündung des Eutergewebes. Es handelt sich dabei um eine komplexe Erkrankung, an deren Zustandekommen eine Vielzahl von Faktoren beteiligt ist. Neben der Infektionslage innerhalb der Herde spielen die Euterhygiene sowie die Hygiene innerhalb des Bestandes eine wichtige Rolle. Die Wahrscheinlichkeit einer Heilung wird durch verschiedene biologische Faktoren, wie Abkalbung, Alter des Tieres, Anzahl der Laktationen, Anzahl der infizierten Drüsenviertel sowie vorangegangene subklinische und klinische Mastitiden beeinflusst. Unterschieden wird zwischen einer Mastitis, die durch kuhassoziierte Erreger wie S. aureus, S. agalactiae oder S. dysgalactiae ausgelöst wird und einer solchen, die durch umweltassoziierte Erreger wie S. uberis oder E. coli ausgelöst wird.Daneben gibt es noch zahlreiche weitere kuh- und umweltassoziierte mikrobielle Erreger. Während bei den kuhassoziierten Erregern die Übertragung in Zusammenhang mit dem Melkvorgang steht, stehen bei den Verbreitung umweltassoziierter Erreger hygienische Aspekte in der Haltung im Vordergrund.
Im Rahmen der Mastitistherapie sollte unabhängig vom Erreger zunächst immer eine antiphlogistische Therapie mit einem nicht steroidalen Antiphlogistikum durchgeführt werden. Bei leichten und moderaten Mastitiden sollten die Tiere zudem lokal antibiotisch behandelt werden. Bei schweren fiebrigen Mastitiden sollte zusätzlich parenteral antibiotisch behandelt werden. Die Wahl des antibiotischen Wirkstoffs wird maßgeblich durch den Erreger und das klinische Bild bestimmt. Zur Therapie von Staphylokokken und Streptokokken sollte zunächst auf ein Schmalspektrum Antibiotikum aus der Gruppe der Penicilline zurückgegriffen werden.
ProphylaxeZiel der Prävention ist es, die Infektionsgefahren zu reduzieren und das Immunsystem der Tiere zu verbessern. Hierzu tragen neben der Fütterung und Haltung auch die Hygiene innerhalb des Betriebes bei.
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